Da dachte ich noch die Entscheidung für den Studienwohnort und das Fach wäre das Schwerste an der angehenden Studentenzeit, aber da habe ich mich wohl mächtig getäuscht. Wenn Wohnraumknappheit kein abstrakter Begriff mehr ist, sondern zur unangenehmen Realität zum Anfassen tendiert, dann sind schlaflose Nächte und der eine und andere Nervenzusammenbruch nicht weit entfernt.
Gelegentlich ertappe ich mich bei dem Wunsch katholisch und männlich zu sein, damit ich auch zu der Zielgruppe gehöre, die mit einem Fingerschnippen und 120 Euro Budget einfach mal die schönsten Altbauwohnungen abräumt (Münster? Hallo??), während ich mich fast überschlage mich möglichst interessant und attraktiv zu präsentieren. Auf 10 Bewerbungsromanen gibt es höchstens eine zweizeilige Antwort. Nach was das klingt? EE.. ja natürlich: erfüllend!
Einen Monat Praktikum an einer Integrationsschule, bestimmt 40 Wohnungsbewerbungen, vier Münsterbesuche und endlich habe ich mit zwei lieben Mädels eine Wohnung gefunden und hoffe am Mittwoch nächster Woche spätestens die Schlüssel zu übernehmen.
Dann wird der Pinsel geschwungen, die Möbel transportiert und schneller als man sich versieht sind wir dann schon eingezogen.
Bis dahin sammele ich noch fleißig Wohninspirationen in meinem Buch und hoffe, dass bald mit dem ersten Glas Wein auf unsere neue WG angestoßen werden kann.
die Münster-unbedingt-haben-wollen-Liste
* ein altes, dunkelrotes Hollandrad (für die Fahrradstadt schlechthin)
* Chelsea Boots für den Herbst (schwarz? dunkelgrün?)
* dunkelrote Hose (endlich!)
* ein paar richtig schöne hohe schwarze Pumps
* ein richtiger schöner Tisch + zusammengewürfelte Stühle
* hellgraue & grau-grün-blaue Wandfarbe
* Bilderrahmen
* ein neues Regal
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